Infoleute Basel

31.10.2008

Eine Knolle die die Welt nicht braucht, oder, Aufbruch in ein besseres/echtes Web2.0?

Filed under: Chrüsimüsi — infomensch03 @ 09:13

Vielleicht habt Ihr es auch schon gehört, Google hat dieses Jahr die Wissensplattform „Knol“ angeworfen – http://knol.google.com/k. Analog zu und gemäss Artikel von Wikipedia legen …“in dem Web 2.0-Projekt angemeldete Autoren Artikel an und und die Artikel (Knols genannt) können weltweit kostenlos im Internet gelesen werden.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Knol Stand 31.10.2008). Wie der KleinReport berichtet, gibt es diese Knolle nun auch in einer deutschen Version, weshalb ich überhaupt darauf aufmerksam wurde:

Google «Knol» startet in der Schweiz
Google stellt seine Wissensplattform «Knol» seit Donnerstag in einer für deutschsprachige Nutzer optimierten Version bereit. Wissensbeiträge, sogenannte «Knols», in deutscher Sprache und mit thematischem Bezug zum deutschsprachigen Raum, stehen im Zentrum der für Leser und Autoren kostenlosen Plattform. Eine Benutzeroberfläche und Hilfetexte in deutscher Sprache erleichtern der hiesigen Internet-Gemeinde den Informations- und Wissensaustausch zu nahezu jedem beliebigen Themen- und Interessengebiet. Unter http://knol.google.com können Nutzer zur deutschen Spracheinstellung umschalten.
Seit dem Start von Knol im Juli 2008 haben Nutzer auf der ganzen Welt zahlreiche Knols zu verschiedensten Themen geschrieben. Ärzte, Philosophen, Linguisten, Physiker und andere nutzen die Plattform, um Namenartikel zu veröffentlichen, Informationen auszutauschen und mit anderen in Kontakt zu treten, heisst es in einer Google-Mitteilung vom Donnerstag.
Eine Reihe von besonderen, teils interaktiven Funktionen unterstützt die Leser und Autoren bei ihrer Arbeit mit Knol. Leser haben die Möglichkeit, einen Knol zu bewerten oder eine eigene Rezension zu schreiben. Mit Hilfe der Kommentarfunktion können sie weiterführende Informationen ergänzen und Fragen zu spezifischen Aspekten des Beitrags stellen. Die Verfasser von Knols wiederum können Referenzen hinzufügen, zusätzliche Informationen verlinken und mit Lesern in Kontakt treten. Als Namenautoren behalten Verfasser wahlweise die alleinigen Schreibrechte an ihrem Artikel, oder sie können ihn für eine sogenannte «moderierte Zusammenarbeit» freigeben, damit andere Nutzer den Artikel frei editieren können. Wie bei Fachpublikationen gibt es zudem die Möglichkeit, Knols in Co-Autorschaft mit anderen Nutzern zu verfassen.
Die Beiträge lassen sich innerhalb von Knol sowie über Internetsuchmaschinen finden. Besonders beliebte und viel diskutierte Artikel können somit beachtliche Reichweiten erzielen. Knol-Autoren können durch ihre Namensbeiträge nicht nur weltweit bekannt werden, sondern auch Geld verdienen: Melden sie sich für das Google-AdSense-Programm an, werden im Kontext ihrer Artikel thematisch passende Anzeigen eingeblendet.
Optional haben die Verfasser von Knols die Möglichkeit, sich namentlich zu identifizieren, um all ihre Knols als «verified» signieren zu lassen. Die Identifizierung kann wahlweise per Telefon oder per Kreditkartennummer erfolgen. (Klein Report 30.10.2008)

Dieser kleine Schlusssatz zusammen mit der Wiki-Bemerkung bez. der Kommerzialisierung dieses Angebots macht mich wieder einmal sehr skeptisch. Zudem hab ich mal ein paar Stichworte in der Knol-Suche eingegeben und ich sitze immer noch sehr angenehm auf meinem Bürostuhl, keine Spur von „vom Sockel hauen“. Im Gegenteil, ich bin eher enttäuscht bis hin zu amüsiert: Was zum Beispiel tragen Artikel wie „Süße Träume im Zirbenland“ oder „Betting Wetten Das Fussball-Wett-Weekend 25.-28.9.2008“ zum globalen Wissensaustausch bei? Oder wird die Plattform schon von üblen Spammern besetzt? Aber was sagt Ihr Fach-KollegInnen dazu? Bloss ein Google-Kommerz-Wiki mit Unterhaltungspotential oder etwas, womit man das Wissen endlich knacken könnte (aus vielen Banalitäten Konkretes schaffen?)
Gespannt warte ich auf eure Kommentare…

06.10.2008

Wie stellen wir unser kollektives Gedächtnis sicher? Das Multimedia-Archiv als Herausforderung

Filed under: Chrüsimüsi — infomensch03 @ 09:46

Ein Programmhinweis:
Am Mittwoch, 15. Oktober geht’s im Kontext auf DRS2 um Archivierung multimedialer Materialien. Dabei werden Kurt Deggeler (Direktor von Memoriav, des Vereins zur Erhaltung audiovisueller Kulturgüter) und Elena Balzardi (Vizedirektorin der Nationalbibliothek und Projektleiterin von e-Helvetica) über Herausforderungen und Chancen von Multimedia-Archiven zu hören sein.

Hier der Presstext von www.drs2.ch
Archive stellen gewissermassen unser kollektives Gedächtnis dar. Als Medium für die Überlieferung spielte Papier lange Zeit die wichtigste Rolle. Heute machen zunehmend analoge Ton- und Bildträger sowie immer rasanter wechselnde digitale Datenträger dem Papier diesen Platz streitig – und stellen ganz neue Herausforderungen an die Archivierungs-Fachleute. Kurt Deggeller, Direktor von Memoriav, des Vereins zur Erhaltung audiovisueller Kulturgüter, und Elena Balzardi, Vizedirektorin der Nationalbibliothek und Projektleiterin von e-Helvetica, erzählen in «Kontext» von den Problemen und Chancen von Multimedia-Archiven.

Hinweis zur Terminänderung: Gemäss online-Programm von DRS2 soll die Sendung bereits diesen Mittwoch, 8.10.2008 ausgestrahlt werden. Infolge der Nobelpreisvergabe Medizin wurde die Archivierungssendung jedoch auf Mittwoch 15.10. verschoben. Sendezeit ist wie immer 9.05 bis ca. 9.30Uhr mit der Zweitausstrahlung um 18.30Uhr bzw. 23.33 Uhr auf DRS4.

Nach der ätherischen Ausstrahlung wird die Sendung auch per Podcast zum Download erhältlich sein. Siehe dazu: http://pod.drs.ch/kontext_mpx.xml

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